Es gibt ein neues Video! Im Vergleich zu den ersten Gehversuchen in Sachen Video ein Quantensprung in der Qualität - freilich, Anfänger bin ich noch immer, was die Video Filmerei angeht. Aber es zeigt einen ganz guten Überblick dessen, was an Loks und Wagons so neu dazugekommen ist und seither auch Runden auf unserer Modelleisenbahnanlage drehen darf. Das Video hat daher den Untertitel "Züge, Züge, Züge". Viel Spass!
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Montag, 6. Januar 2014
Freitag, 2. Oktober 2009
Der Deutsche und seine Modellbahnanlage
Aha: Was dem Amerikaner sein Disneyland, dem Franzosen sein Boule, das ist dem Deutschen seine Modelleisenbahn. Oder so ähnlich. Warum ich - trotz Modellbahnanlage im Keller - kein Ingenieur geworden bin, Ordnung und Pünktlichkeit nicht mal buchstabieren kann, und auch kein Eisbein mag - das kann der Verfasser des Artikels "Typically German: The Germans and model railways" natürlich nicht wissen - was den Artikel aber nicht weniger lesenswert macht.
Also: was Sie schon immer wissen wollten über kleine Horizonte und grosse Modellbahnanlagen, über Mittelstand und Tüftlernaturen, über Herzogenaurach und Giengen an der Brenz, oder, ganz allgemein, über Deutsche und ihren Modellbahn Keller: Hier gehts lang!
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Mittwoch, 2. September 2009
Modelleisenbahn 2009 - oder: Wer ist der nächste?
Dass Märklin dieses Jahr bereits Insolvenz angemeldet hatte, ging an mir ja noch ziemlich vorbei, da ich weder mit Spur H0, noch mit Modellbahn Spur Z was am Hut habe. Mir kommt ja nur Spur N auf den Tisch.
Aber mit Faller hat es diese Tage nun den nächsten alt-ehrwürdigen Hersteller von Modellbahn Zubehör erwischt (Quelle: "Welt online"), und diesmal kann ich das Gefühl gut nachvollziehen, das viele Modelleisenbahn Freunde beschlichen haben mag bei Bekanntwerden der Märklin Pleite: Wird doch bei derart traditionsreichen Namen irgendwie immer auch ein Stück eigene Kindheit mit zu Grabe getragen.
Nicht Modellbahner werden das zwar nicht verstehen, aber dies sind Namen, mit denen man als Modellbahner gross geworden ist! Was im Falle Faller heisst: Vor allem Häuser und Gebäude. Ob die ersten eigenen (schlampigen) Klebeversuche am "Objekt" (es war ein Bahnhof), das ersehnte Sägewerk zu Weihnachten, oder all die sonstigen Häuschen und Gebäude. Nicht zu vergessen das Drumherum, was fürs Landschaft bauen links und rechts der Gleise so benötigt wird und die kleine Eisenbahn Welt im Laufe der Zeit mit immer mehr Atmosphäre versorgte. Faller war immer, auch, mit dabei; und gemocht habe ich die Bausätze immer sehr.
Nun hat so ein Plastikhäuschen aber die Eigenschaft, nicht kaputtzugehen. Jedenfalls nicht von selbst. Und technische Funktionen, die aufhören könnten, technisch zu funktionieren - ebenfalls Fehlanzeige. Meint: Wo andernorts "natürlicher Verschleiss" als Profitmaximierungs-Faktor quasi immanent ist, da sieht es bei so einem Modellbausatz aus Plastik halt anders aus. Bei mir jedenfalls steht (zum grossen Teil) noch immer auf der Modellbahnanlage, was schon "damals" zusammengeklebt wurde:
Grund zum (Nach-)Kaufen also eher mau. Und wenn es dann nicht gelingt, mit neuen Modellen oder Ideen neue Märkte bzw. neue Käuferschichten zu erschliessen, zumal in einer Branche, die (von einigen Ausnahmen abgesehen) sowieso mit Nachwuchssorgen zu kämpfen hat, tja.... Ein Schwarzwaldhof oder Fachwerk Romantik mögen zwar hier in D gefallen, sind aber nicht unbedingt das, was dann auch auf Modellbahnanlagen in den USA oder Japan funktionieren muss. Ausnahmen bestätigen da höchstens die Regel.
Bleibt zu hoffen, dass es doch noch eine Rettung gibt. Zu wünschen wärs - für den einen wie für den anderen.
Aber mit Faller hat es diese Tage nun den nächsten alt-ehrwürdigen Hersteller von Modellbahn Zubehör erwischt (Quelle: "Welt online"), und diesmal kann ich das Gefühl gut nachvollziehen, das viele Modelleisenbahn Freunde beschlichen haben mag bei Bekanntwerden der Märklin Pleite: Wird doch bei derart traditionsreichen Namen irgendwie immer auch ein Stück eigene Kindheit mit zu Grabe getragen.
Nicht Modellbahner werden das zwar nicht verstehen, aber dies sind Namen, mit denen man als Modellbahner gross geworden ist! Was im Falle Faller heisst: Vor allem Häuser und Gebäude. Ob die ersten eigenen (schlampigen) Klebeversuche am "Objekt" (es war ein Bahnhof), das ersehnte Sägewerk zu Weihnachten, oder all die sonstigen Häuschen und Gebäude. Nicht zu vergessen das Drumherum, was fürs Landschaft bauen links und rechts der Gleise so benötigt wird und die kleine Eisenbahn Welt im Laufe der Zeit mit immer mehr Atmosphäre versorgte. Faller war immer, auch, mit dabei; und gemocht habe ich die Bausätze immer sehr.
Nun hat so ein Plastikhäuschen aber die Eigenschaft, nicht kaputtzugehen. Jedenfalls nicht von selbst. Und technische Funktionen, die aufhören könnten, technisch zu funktionieren - ebenfalls Fehlanzeige. Meint: Wo andernorts "natürlicher Verschleiss" als Profitmaximierungs-Faktor quasi immanent ist, da sieht es bei so einem Modellbausatz aus Plastik halt anders aus. Bei mir jedenfalls steht (zum grossen Teil) noch immer auf der Modellbahnanlage, was schon "damals" zusammengeklebt wurde:
Grund zum (Nach-)Kaufen also eher mau. Und wenn es dann nicht gelingt, mit neuen Modellen oder Ideen neue Märkte bzw. neue Käuferschichten zu erschliessen, zumal in einer Branche, die (von einigen Ausnahmen abgesehen) sowieso mit Nachwuchssorgen zu kämpfen hat, tja.... Ein Schwarzwaldhof oder Fachwerk Romantik mögen zwar hier in D gefallen, sind aber nicht unbedingt das, was dann auch auf Modellbahnanlagen in den USA oder Japan funktionieren muss. Ausnahmen bestätigen da höchstens die Regel.
Bleibt zu hoffen, dass es doch noch eine Rettung gibt. Zu wünschen wärs - für den einen wie für den anderen.
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Donnerstag, 4. September 2008
Modellbahn als Kunst ?
Was es alles gibt. Neulich über folgendes Essay gestolpert: http://www.ferrook-aril.de/design/design_kunst.php (Edit Sep. 2009: Der Link ist leider nicht mehr öffentlich, sondern nur noch dort registrierten Interessenten zugänglich). Aussage des Essays: "Eine Modellbahn-Anlage kann sehr wohl ein Kunstwerk sein und der Erbauer demnach ein Künstler". Dem Verfasser erstmal Respekt dafür, dass über den kleinen Modellbahn-Tischrand hinaus weitergehende Gedanken geäussert werden.
Nun, auch ich bin gern Modellbahner, aber: Warum Bratkartoffeln als Nouvelle Cuisine verkaufen? Ich glaube, Begriffe wie Kitsch, Kunst und Handwerkskunst sollten auseinandergehalten werden. Jedenfalls ging mir beim Lesen dieses Essays folgendes durch den Kopf:
1. Kunst erschöpft sich nicht in der blosen Nachahmung der Realität (sonst wäre jedes Urlaubsfoto von Tante Anneliese auch Kunst). Eine Modellbahn aber ist genau das, und sie gilt im allgemeinen als umso "besser", je perfekter die Abbildung der Realität gelungen ist. Damit bewegen wir uns aber nur auf der Ebene des klischee-haften Zitierens. Kunst dagegen ist, in Anlehnung an Adornos ästhetische Theorie, das "Nicht-Identische"; erst dadurch mag ihr die ästhetische Codierung des Vorhandenen überhaupt gelingen. Oder überspitzt: ein einfaches Gleisoval einer Anfängerpackung, komplett in lila angetrichen und Kopf-über an die Decke genagelt, stellt so gesehen mehr "Kunst" dar als jede noch so detailgetreue Super-Anlage.
2. Kunst hat nicht die Aufgabe, "schön" zu sein, oder zu "gefallen". Das galt vielleicht zu Zeiten der alten Maler, doch da war auch das Kunstverständnis ein anderes (Wehe, das Porträt gefiel dem König nicht....). Aber wir leben im 21. Jahrhundert. Eine kubistisch-zerbröselte Skulptur von Picasso ist ja nicht in dem Sinne "schön". Die Frage ist doch: Welche (gesellschaftliche) Geltung hat ein Werk zu einer bestimmten Zeit, und warum. Erst durch den Kontext wird ein Werk zum Kunst-Werk.
Natürlich ist es jedem unbenommen, sich hinstellen und sagen: "So, das ist jetzt Kunst....". In der öffentlichen Wahrnehmung jedoch gilt eine Modellbahn, selbst wenn sie noch so ambitioniert ist, entweder als privates Hobby, oder bestenfalls als Touristen Attraktion ala Miniatur Wunderland. Ich lass´ mich ja gern korrigieren - aber von einer Modellbahnanlage als "Kunstwerk", oder einem Modellbahner als "Künstler" habe ich bis dato noch nichts gehört oder gesehen.
Obwohl, wer weiss, vielleicht kommt ja mal wer auf den Trichter:
RAUMINSTALLATION
BR 01, Metall auf Schotter, Museum of Modern Art, New York
Oder so ähnlich.
3. Kunst definiert sich nicht durch "handwerkliche Qualität". Schliesslich steckt in jedem "röhrenden Hirsch", rein handwerklich gesehen, mehr malerisches Können als z.B. in einem hingeschmierten Fettfleck von Joseph Beuys. Wo also Kunst Raum für Interpretation darstellt oder gar die Manifestation eines Zeitgeistes, beschränkt sich der Kitsch auf die Wiederholung (oder Verniedlichung) dessen, was bereits geläufig ist. Sozusagen der Beipackzettel fürs einfache Gemüt. In diesem Sinne sind die 2 v*ö*g*e*l*n*d*e*n Preiserlein auf der Modellbahn, das detailgetreue BW Diorama, der vorbildgerechte "Bahnbetrieb" oder die super realistische Felspartie nur perfektionierter Kitsch, allenfalls gut gemachte "Handwerks-Kunst".
4. Kunst ist nicht retrospektiv. Das ist ja auch der Unterschied zwischen "historisch" und "historisierend". Dieses "Historisierende" ist aber bei vielen Modellbahn-Anlagen dominierend, gerade bei denen, die als "gut gemacht" gelten. Stimmt auch das Signal da hinten links? Passt dieser Wagon zu jener Lokomotive? Mit Kunst hat das nichts zu tun. Oder anders: Eine Band, die heute Elvis covert (oder in der Sprache der Modellbahner: Epoche 3), und mag sie dies auch noch so handwerklich überzeugend tun, ist in ein paar Jahren vergessen. Elvis dagegen ist Geschichte.
Fazit:
Nix da Kunst. Ich will Spiel, Spass und Basteln, dazu 2 Pfund Kitsch und ´ne Prise heile Welt. Soll heissen: Modellbahn ist ein nettes Hobby, dem ich mit Vergnügen nachgehe, wenn ich mal ein paar Stunden abschalten will. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Dafür schätze ich im übrigen auch Gleispläne und Anlagenentwürfe nach der Philosophie, wie es der Verfasser des zitierten Essays andernorts sehr kompetent und lesenswert vertritt; und natürlich schau´ auch ich mir gern eine "gut gemachte" (meinethalben: gut designte) Anlage an. Aber wenn ich "Kunst" machen wollte, nee, da würd´ich sicher was anderes machen als ausgerechnet ´ne Modellbahnanlage zu bauen.....
PS: Nein, ich werd´ mir meine kleine Modelleisenbahn nicht lila anmalen.
PS 2: Für ein paar anständige Bratkartoffeln bin ich immer zu haben....
Nun, auch ich bin gern Modellbahner, aber: Warum Bratkartoffeln als Nouvelle Cuisine verkaufen? Ich glaube, Begriffe wie Kitsch, Kunst und Handwerkskunst sollten auseinandergehalten werden. Jedenfalls ging mir beim Lesen dieses Essays folgendes durch den Kopf:
1. Kunst erschöpft sich nicht in der blosen Nachahmung der Realität (sonst wäre jedes Urlaubsfoto von Tante Anneliese auch Kunst). Eine Modellbahn aber ist genau das, und sie gilt im allgemeinen als umso "besser", je perfekter die Abbildung der Realität gelungen ist. Damit bewegen wir uns aber nur auf der Ebene des klischee-haften Zitierens. Kunst dagegen ist, in Anlehnung an Adornos ästhetische Theorie, das "Nicht-Identische"; erst dadurch mag ihr die ästhetische Codierung des Vorhandenen überhaupt gelingen. Oder überspitzt: ein einfaches Gleisoval einer Anfängerpackung, komplett in lila angetrichen und Kopf-über an die Decke genagelt, stellt so gesehen mehr "Kunst" dar als jede noch so detailgetreue Super-Anlage.
2. Kunst hat nicht die Aufgabe, "schön" zu sein, oder zu "gefallen". Das galt vielleicht zu Zeiten der alten Maler, doch da war auch das Kunstverständnis ein anderes (Wehe, das Porträt gefiel dem König nicht....). Aber wir leben im 21. Jahrhundert. Eine kubistisch-zerbröselte Skulptur von Picasso ist ja nicht in dem Sinne "schön". Die Frage ist doch: Welche (gesellschaftliche) Geltung hat ein Werk zu einer bestimmten Zeit, und warum. Erst durch den Kontext wird ein Werk zum Kunst-Werk.
Natürlich ist es jedem unbenommen, sich hinstellen und sagen: "So, das ist jetzt Kunst....". In der öffentlichen Wahrnehmung jedoch gilt eine Modellbahn, selbst wenn sie noch so ambitioniert ist, entweder als privates Hobby, oder bestenfalls als Touristen Attraktion ala Miniatur Wunderland. Ich lass´ mich ja gern korrigieren - aber von einer Modellbahnanlage als "Kunstwerk", oder einem Modellbahner als "Künstler" habe ich bis dato noch nichts gehört oder gesehen.
Obwohl, wer weiss, vielleicht kommt ja mal wer auf den Trichter:
RAUMINSTALLATION
BR 01, Metall auf Schotter, Museum of Modern Art, New York
Oder so ähnlich.
3. Kunst definiert sich nicht durch "handwerkliche Qualität". Schliesslich steckt in jedem "röhrenden Hirsch", rein handwerklich gesehen, mehr malerisches Können als z.B. in einem hingeschmierten Fettfleck von Joseph Beuys. Wo also Kunst Raum für Interpretation darstellt oder gar die Manifestation eines Zeitgeistes, beschränkt sich der Kitsch auf die Wiederholung (oder Verniedlichung) dessen, was bereits geläufig ist. Sozusagen der Beipackzettel fürs einfache Gemüt. In diesem Sinne sind die 2 v*ö*g*e*l*n*d*e*n Preiserlein auf der Modellbahn, das detailgetreue BW Diorama, der vorbildgerechte "Bahnbetrieb" oder die super realistische Felspartie nur perfektionierter Kitsch, allenfalls gut gemachte "Handwerks-Kunst".
4. Kunst ist nicht retrospektiv. Das ist ja auch der Unterschied zwischen "historisch" und "historisierend". Dieses "Historisierende" ist aber bei vielen Modellbahn-Anlagen dominierend, gerade bei denen, die als "gut gemacht" gelten. Stimmt auch das Signal da hinten links? Passt dieser Wagon zu jener Lokomotive? Mit Kunst hat das nichts zu tun. Oder anders: Eine Band, die heute Elvis covert (oder in der Sprache der Modellbahner: Epoche 3), und mag sie dies auch noch so handwerklich überzeugend tun, ist in ein paar Jahren vergessen. Elvis dagegen ist Geschichte.
Fazit:
Nix da Kunst. Ich will Spiel, Spass und Basteln, dazu 2 Pfund Kitsch und ´ne Prise heile Welt. Soll heissen: Modellbahn ist ein nettes Hobby, dem ich mit Vergnügen nachgehe, wenn ich mal ein paar Stunden abschalten will. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Dafür schätze ich im übrigen auch Gleispläne und Anlagenentwürfe nach der Philosophie, wie es der Verfasser des zitierten Essays andernorts sehr kompetent und lesenswert vertritt; und natürlich schau´ auch ich mir gern eine "gut gemachte" (meinethalben: gut designte) Anlage an. Aber wenn ich "Kunst" machen wollte, nee, da würd´ich sicher was anderes machen als ausgerechnet ´ne Modellbahnanlage zu bauen.....
PS: Nein, ich werd´ mir meine kleine Modelleisenbahn nicht lila anmalen.
PS 2: Für ein paar anständige Bratkartoffeln bin ich immer zu haben....
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